Europäische Beratungsoffensive zum Klimawandel

Am 1. April 2023 startete für die Dauer von sieben Jahren ein großes EU Horizon-Projekt zur Vernetzung und Mobilisierung der Agrarberatung, um so den Übergang zu einer klimagerechten Landwirtschaft zu unterstützen und zu beschleunigen. 27 Staaten mit 72 Organisationen beteiligen sich daran. Eine von drei deutschen Organisationen ist die FüAk.

Aktualisiert am: 20.06.2023
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Thermometer in die Sonne gehalten. PantherMedia - Taut (YAYMicro)

Beraterinnen und Berater - privat, staatlich und halbstaatlich - sollen durch die Entwicklung von Schulungskonzepten, selbstorganisierten Lerngruppen (Communities of Practice), Wissensplattformen und Aktivitäten auf Demobetrieben methodisch und fachlich zu Klimaschutzberatenden (Climate Smart Advisor) fortgebildet werden. Der Austausch von Erfahrungen und eine intensive, europaweite Netzwerkarbeit sind wesentlicher Bestandteil der Qualifizierung.

Im Kontext der Klimaziele der EU

  • Das anspruchsvolle Projekt ist in neun Arbeitspakete mit 38 Aufgabenbereichen unterteilt.
  • Eine engmaschige, digitale Zusammenarbeit der 72 Projektpartner und eine klare Organisation des belgischen Leadpartners ILVO sollen gewährleisten, dass die übergeordneten Ziele erreicht werden:
  • Europa soll bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden,
  • und die Treibhausgase sollen bis 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 sinken. 
Der "Beratungsbooster" zielt aber nicht rein auf die Senkung der Treibhausgase ab. Im Fokus stehen genauso
  • die Anpassung der Landwirtschaft an die Auswirkungen des Klimawandels 
  • sowie die Möglichkeiten der CO2-Bindung in der Landwirtschaft. 

Besondere Rolle der FüAk

Ein spezifischer Aufgabenbereich der FüAk ist die Erstellung von Berater-Trainingsmodulen. Das Gesamtkonzept für ein Train-the-Trainer-Seminar wird bereits im März nächsten Jahres bereitstehen.

Außerdem hat die FüAk die Co-Leitung zusammen mit dem französischen Partner IDELE in der Erstellung eines Handbuches mit Berechnungs- und Anwendungsmethoden zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Ein wichtiger Bestandteil dieses Handbuches wird unter anderem ein Emissionsrechner der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sein, der so von Bayern nach ganz Europa gebracht wird.

Umgekehrt werden neueste Erkenntnisse und Methoden für die Beratung aus den anderen Ländern in Bayern zugängig.

Eine spannende Herausforderung wird ohne Zweifel die Abstimmung, Zusammenarbeit und Datenanalyse über die verschiedensten agrarstrukturellen, geographischen und sozial-ökologischen Regionen Europas hinweg sein.

Ansprechpartnerinnen

Name:
Ingeborg Bauer

Name:
Annelie Bernhart